Presseartikel - Kreuzweihe in St. Severin 18. Januar 2009

St. Severin Garching

 

Artikel für die Münchner Kirchenzeitung, 8. Februar 2009, Ausgabe 6

Auferstehender Jesus Christus
Segnung neues Kreuz in St. Severin, Garching bei München

Die im Jahr 1969 geweihte Kirche St. Severin in Garching ist ein gelungenes Beispiel zeitgemäßer Kirchenbaukunst, ein eindrucksvoller sakraler Raum, als Zelt Gottes gestaltet. Ein lang gehegter Wunsch der Pfarrgemeinde war es, den Besuchern dieser Kirche durch ein besonderes Kreuz eine verstärkte Orientierung auf Christus hin zu geben. Nach vielen Überlegungen in allen Gremien fiel die Wahl auf die Darstellung eines auferstehenden Christus und nach Jahren der Vorbereitung konnte das Werk in Auftrag gegeben werden.

Erzbischof Reinhard Marx gab nun der Pfarrgemeinde St. Severin die große Ehre und hat am 18. Januar 2009 das neue Kreuz, das seit einigen Monaten unter der Decke des Gotteshauses über dem Altar schwebt, gesegnet. Der Erzbischof zeigte sich sehr angetan von dem außergewöhnlichen Kirchenkunstwerk der bekannten Künstlerin Anna Chromy. In ihren Ateliers, zur Zeit in der Nähe von Carrara, hat sie schon viele bedeutende Skulpturen geschaffen. Erst im letzten Jahr konnte sie ihr „Herz der Welt“ persönlich an Papst Benedikt XVI. überreichen. Den Segnungstag ihres neuen Werkes durch Erzbischof Marx erklärte sie als „eine Sternstunde meines Künstlerlebens.“

Der von Garchings Pfarrer Bodo Windolf gewünschte Grundgedanke für das Kreuz war, Kreuz und Auferstehung, Karfreitag und Ostern ineins darzustellen. Daher wurde mit der Künstlerin vereinbart, Christus zwar als den Gekreuzigten zu gestalten, aber schon in der Bewegung der Auferstehung. Die Aussage des Corpus wurde noch einmal verstärkt durch das durchsichtige Acrylkreuz. Es soll unterstreichen, dass Kreuz, Schuld, Leid und Tod in Christus schon erlöst und überwunden sind. Die Bedeutung des neuen Kreuzes hatte Pfarrer Windolf bereits im letzten Jahr in einer Predigt und in einem Pfarrbrief eindrucksvoll dargelegt, nachzulesen unter www.severinkirche.de. Diese Erklärung trug dazu bei, dass das neue Wahrzeichen der Kirche St. Severin so breite Zustimmung in der Gemeinde erlangt hat.

Das Werk wurde durch Spenden finanziert. Die Organisation übernahm der im Jahr 2001 gegründete Förderverein St. Severin unter seinen unermüdlichen Vorsitzenden Dr. Günter Koller und Alfons Kraft. Der Verein hatte auch bereits maßgeblich zur im Jahr 2006 durchgeführten Außenrenovierung der alten Pfarrkirche St. Katharina und der Anschaffung neuer Glocken beigetragen.

Beim festlichen Gottesdienst am 18. Januar 2009 mit Chor- und Instrumentalmusik unter Leitung von Albert Neuhauser wies der Erzbischof in seiner Predigt auf „den persönlichen Weg des Glaubens hin, der nie zu Ende ist.“ Er sagte: „Christus ist keine Idee, er ist Praxis. Niemand könne aber allein glauben.“ Die Besucher in der überfüllten Kirche zeigten sich von der Predigt beeindruckt.

Später, nach dem Festzug zum Bürgerhaus der Stadt Garching, wurden bei einem kleinen Empfang für die Pfarrgemeinde mehrere Grußworte gesprochen, u.a. von Bürgermeisterin Hannelore Gabor und der Künstlerin Anna Chromy. Erzbischof Marx ergriff auch das Wort und trug sich anschließend in das goldene Buch der Stadt ein. Seinem Ruf als „Bischof zum Anfassen“ wurde er gerecht. Jugendliche und Ministranten umlagerten ihn mit Autogrammwünschen, und weil es so schön war, musste auch noch Garchings Kaplan Claus Bayer mit unterschreiben. Der Erzbischof hatte aber auch für jeden Erwachsenen, der das Gespräch suchte, ein nettes Wort. Angeregt unterhielt er sich mit der Bürgermeisterin und auch mit Garchings evangelischer Pfarrerin Kathrin Frowein. Bereits beim Gottesdienst hatte er anlässlich des bevorstehenden Gebetstages für die Einheit der Christen darauf hingewiesen, dass über Ökumene nicht nur gesprochen, sondern sie auch gelebt werden muss.

Pfarrer Bodo Windolf sagte: „Wir alle dürfen uns freuen über ein Kruzifix, das zum Beten einlädt, das Hoffnung, Trost und Zuversicht ausstrahlt und dem Kirchenraum noch mehr "Seele" gibt. Es war ein besonderer Tag, der in guter Erinnerung für die Pfarrgemeinde St. Severin und der Stadt Garching bleibt.
Herbert Bauernfeind
 

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